Jetzt mal jammern.
[To my anglophone readers: Some things are still easier to express in German for me - I will revert to English next time.]
Verdammt.
Ich war schweißgebadet, als ich es gerade von der Arbeit kam. Mühsam genug war's: Alle zehn Meter anhalten, durchatmen, weiterhumpeln. Metro, Umsteigen, Metro. Was dann normalerweise zehn Minuten Fußweg von der Metro zum Place Fernand Cocq ist, war heute eine unüberwindbare Distanz. Für die zwei Haltestellen half dann der Bus. Insgesamt wurde so aus einer Viertelstunde Fahrradtour eine Stunde Tortur auf Krücken. Ich will nicht mehr.
Echt überflüssig: Wir hatten gestern gerade unsere Jahreshauptversammlung wieder zurück in die Transporter gepackt, als ich aus irgendeinem Grund drei Stufen zu schnell nahm und mich prompt auf dem Boden wiederfand. Mir war von vorneherein klar, dass das keine gute Aktion war, aber dass es gleich so schlimm werden muss? Also kurz vor Ladenschluss noch Bandagen für mein armes Fußgelenk gekauft, und heute dann in die Unfallabteilung der Clinique St Michel. Dort haben sie mich erst einmal in den Rollstuhl gesetzt, den armen Fuß von allen Seiten durchleuchtet und mir die gute Nachricht des Tages überbracht: Nein, gebrochen ist nichts. Dennoch, das Band ist hin.
Und dann fällt diesen Schlumpfnasen dort nichts anderes ein, als mir das Bein bis zum Knie in Gips zu setzen, mir zwei Krücken in die Hand zu drücken und ein Spritzenset gegen die Thrombose. Was das bedeutet, wird mir erst jetzt langsam klar: Ich hatte mich ja schon damit abgefunden, dass mein Fahrrad für die nächsten Wochen ohne mich auskommen muss. Auch war mein Computer relativ schnell von meinem Büro im dritten Stock in einen freistehenden Raum im ersten Stock umgezogen. Natürlich kann ich mit Krücken nicht gleichzeitig Dinge in den Händen halten und mich von A nach B bewegen. Wie ich so den nächsten Einkauf bewältigen soll, ist mir noch ein Rätsel: Ich kann wahrscheinlich gerade nicht einmal den Einkaufswagen vor mir herschubsen. Alles unbequem, aber noch irgendwie machbar.
Dieser Heimweg gerade setzt dem ganzen allerdings die Krone auf: Wie soll ich bitteschön leben, arbeiten oder irgendwas tun, wenn jeder Ausflug zur nächsten Straßenecke zur Quälerei wird? Ein eigener Chauffeur vielleicht!? Oder den Schreibtisch ans Bett schieben!? Leben per Lieferservice!? Keine überzeugenden Perspektiven für die nächsten Wochen.
Da gibt es doch mittlerweile echt andere Lösungen. Verdammt. Ich erinnere mich noch gut an die leichte Plastikschiene, die mich bei meinem ersten Bänderriss begleitete: Abnehmbar, krückenfrei und schuhkompatibel. Warum kann es so etwas nicht auch in Belgien geben?
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